Plastikmüll ist ein riesiges Problem – das weiß mittlerweile eigentlich jeder halbwegs informierte Mensch. So geht's mir zumindest. Ich weiß ganz viel über die Auswirkungen eines
nicht-nachhaltigen – dazu zähle ich übrigens auch meinen, den da ist noch seeeehr viel Luft nach oben! – Lebensstils und lese so viel zum Thema, dass ich
es eigentlich besser machen müsste. Ganz schön viele "eigentlichs" für
einen so kurzen Textabschnitt. Aber genau DAS ist der Punkt. Seit
Monaten geistert mir dieses Thema durch den Kopf und ich
bin scheinbar zu bequem, um wirklich was zu verändern. Bis letztens eben.
Denn manchmal braucht es einfach einen partner in crime, der ähnliche
Gedanken hat und man sich gegenseitig motivieren aka in den Arsch treten kann. In dem Fall wäre das dann meine Freundin Jules von Junieundich – und wir haben also
entschieden: Wir verzichten für eine Woche auf Plastik, schauen wie
gut das läuft und ob man das langfristig in seinen Alltag integrieren kann. Gesagt getan. Und
hier ist mein Erfahrungsbericht!
Eine Woche ohne Plastik– der Selbstversuch
Unsere Regeln waren easy: Egal ob Joghurtbecher, Einsatz in der Bäckertüte oder Zahnbürste – wir kaufen eine Woche lang keinerlei Produkte, die Plastik enthalten. Dinge, die sich bereits in unserem Haushalt befinden, durften wir aber normal weiterhin verwenden.
Tag 1-2: Der Monatg beginnt direkt mit einem kleinen Downer: Meine Hafermilch ist leer und ich muss meinen Kaffee schwarz trinken. Mist! Als ich die Packung in den Müll werfe, wird mir klar, dass der Deckel aus Plastik ist – in der Mittagspause einfach schnell ne neue kaufen ist also nicht drin. Was tun? Auf dem Weg zur Arbeit google ich "Pflanzenmilch selbst machen" und lande bei eienr Methode mit Nussmilchbeutel. Klingt easy. Mache ich. Leider habe ich an diesem Tag superwenig Zeit und schaffe es nicht vor Ladenschluss in ein Reformhaus. Blöd, dass die nur sokurz geöffnet haben. Der Dienstagmorgen muss also nochmal mit Kaffee schwarz beginnen. Mein Supermarkt-Einkauf dauert dafür ziemlich lang, weil ich nicht einfach gedankenlos ins Regal greife sondern jede Verpackung auf Plastik checken muss. Meine geliebten Mais-Amaranth-Waffeln für die Netflix-Chillerei? Sojapudding zum Naschen? Plastikalarm! Ich verlasse den Laden mit unverpacktem Obst, Gemüse und Kartoffeln. Und ein bisschen Groll darüber, dass ich heute definitiv keinen meiner Lieblings-Treats bekommen werde. Am nächsten Tag geht's zu "Stückgut", ein Unverpackt-Laden, der komplett ohne Platikverpackungen auskommt. Dort finde ich nicht nur den Nussmilchbeutel sondern auch eine Menge Inspiration – Wahnsinn, was es alles in plastikfreier Form zu kaufen gibt! Bodylotion-Bars, Zahnpasta-Pastillen und Waschmittel sind nur ein kleiner Teil davon. Sogar Schokolade, Salzbrezeln und vegane Gummibärchen gibts dort. LOVE IT!

Tag 5-7: Morgens in der Dusche die Erkenntnis: Shampoo und Duschgel sind fast leer. Beides Naturkosmetik aber in Plastik verpackt. Wenn ich also mein tägliches Duschen beibehalten möchte (äh ja bitte!), muss ich mir heute schnell eine Alternative suchen. Sowohl im Stückgut als auch bei Budni finde ich in Papier verpackte Haarseifen und Seifenstücke für den Körper. Ich kaufe und hoffe, dass davon meine sensible Haut nicht durchdreht. Außerdem wandert eine Bamus-Zahnbürste in meine Tasche. Bei meinem Stadtbummel bin ich trotzdem irgendwann ziemlich frustriert: veganes Essen spontan auf die Hand? Fast unmöglich. In einem gedankenlosen Moment bestelle ich einen coffee to go und bemerke erst beim Umrühren, was ich da gemacht habe: Plastikdeckel! So schnell kann's gehen, ich habe einfach nicht geschaltet. Sonntags begebe ich mich auf einen kurzen Bummel über den Hamburger Dom und obwohl ich nicht erwarte, dass ich dort irgendwas plastikfreies finde, werde ich eines Besseren belehrt: Schokoladenäpfel! Vegan! Frisch gemacht und nur mit Holzstiel. Ich feier das extrem und bin reichlich versöhnt mit unserer Challenge. Der Sonntag geht zuende und damit auch das Experiment.
Auch wenn ich es nicht ganz ohne Plastik geschafft habe: Ich bin extrem froh darüber, diese Challenge gemacht zu haben. Obwohl ich bereits wusste, das Plastik doof ist und wir viel zu viel davon verwenden, hat mir das Experiment eins ganz deutlich gezeigt: Plastikfrei ist in unserer Gesellschaft nahezu ein Ding der Unmöglichkeit! Zumindest ohne persönlichen Verzicht, zusätzlichen Aufwand und gute Vorbereitung. In der kurzen Woche habe ich gemerkt, dass ich zwar früher schon ein paar Dinge beachtet habe (loses Obst+Gemüse kaufen, keine Plastiktüten, eigener coffee-to-go-Becher) aber auch neue Dinge umsetzen möchte. Meine selbstgemachte Hafermilch ist mittlerweile recht yummy, die Körperseife geht auch klar und die Bambus-Zahnbürste sowieo. Was hingegen schlimm für ist: Haarseife anstelle von Shampoo verwenden. Meine Haare sind gleichzeitig strohig und fettig, geht gar nicht klar. Mein realistischer Zukunftsausblick: Ich werde nicht plastikfrei leben, möchte aber einige der "gelernten" Dinge in meinen Alltag übertragen. Und das Stück für Stück ausbauen. Weil jeder einzelne zählt und man nicht nur mit kleinen Schritten was bewegen sondern auch anderen als positives Beispiel dienen kann. Ihr glaubt gar nicht, wie viele meiner Freunde mich auf die Challenge angesprochen haben, nachdem sie meine Insta-Stories gesehen haben. Und da war plötzliche eine Menge Austausch, man hat Tipps geteilt und über herausforderungen gesprochen. Und so wünsche ich mir das: Niemand muss perfekt plastikfrei seinen Alltag bewältigen – aber vielleicht an der ein oder anderen Schraube drehen, um den Konsum deutlich einzuschränken? Wunderbar!
...übrigens: warum Plastik scheiße ist
Gründe dafür gibt's genug und
ich werde nicht alle aufzählen können. Kurz zusammengefasst: Laut WWF
schwimmen in jedem Quadratkilometer der Meere hunderttausende
Teile Plastikmüll und die hauptsächlich Leidtragenden sind die Tiere:
Seevögel, Schildkröten und Fische und viele mehr verwechseln unseren
Müll mit Nahrung oder verheddern sich in Netzen und sterben
qualvoll daran. 10 - 20 Jahre benötigt eine Plastiktüte bis sie sich im
Wasser zersetzt hat, PET-Flaschen brauchen sogar 450 Jahre, bevor sie
als Mikroplastik auf den Meeresgrund sinken. Plastik hat allerdings
nicht nur für Tiere sondern natürlich auch für uns Menschen und die
gesamte Umwelt fatale Folgen! Die gesundheitlichen Schäden sind z-B-
noch überhaupt nicht richtig abschätzbar. Klar ist: Wir alle konsumieren
immer noch zuviel Plastik und wissen das eigentlich auch. Somit gibt es
genügend sonnenklare Gründe, auf Plastik zu verzichten. Und dennoch
fällt es den meisten schwer, die Gewohnheiten und den Alltag entsprechend umzukrempeln.
(...wie es bei mir weitergeht? Ich halte euch auf dem Laufenden!)
Liebe Sarah,
AntwortenLöschenich finde es toll, dass du diese Challenge gemacht hast!
Ich habe meine Masterarbeit zum Thema Plastikmüll geschrieben und obwohl ich vorher schon versucht habe, Plastik zu vermeiden wo es geht, haben sich meine Ansichten während meiner Arbeit nochmal verschärft.
Eins steht fest, zukünftig muss sich definitiv etwas ändern.
Ich freue mich Weiteres bei dir darüber zu lesen. :)
Liebe Grüße
Lisa Marie
You're ѕoo cool! I don't suppose I've read somethіng like that before.
AntwortenLöschenSo wondеrful to discover somebody with genuine thoughts on this issue.
Seгiously.. many thankss for starting this up. Thiѕ web site is
oone thing that is needed on the іnternet,someone with a bit of orіginality!
This is super cool, going plastic free is the best thing
AntwortenLöschenwww.stylebasket.in
Instagram:- stylebasket24